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Angefangen hat Oebotec 2009 als Zwei-Mann-Betrieb mit Horizontalbohrungen. Drei Jahre später kam der Tiefbau dazu. Seit 2016 agiert das Unternehmen als GmbH und beschäftigt heute zehn Bauhandwerker. Sie fräsen und bohren hauptsächlich im Kabelbau. Und das mit wachem Auge für den Arbeitsschutz. Nachdem 2016 bei Bauarbeiten eine Gasleitung beschädigt wurde, war für den heutigen Geschäftsführer Christian Oelke klar: „Wir müssen noch mehr auf den Arbeitsschutz achten. Ich bin auf die BG BAU zugegangen, habe sie auf die Baustelle eingeladen und mir Ratschläge geholt.“
„Das ist meine Pflicht als Unternehmer“, sagt Oelke. Er macht in Sachen Arbeitsschutz auch bei Subunternehmen keine Kompromisse. Außerdem prüft er einmal im Monat die Gefährdungsbeurteilung. „Schließlich kann sich auf der Baustelle jederzeit was ändern, und wir müssen bei den Schutzmaßnahmen nachsteuern.“ Bei Oebotec gilt außerdem Helmpflicht. „Am Anfang war da eine gewisse Erziehungsarbeit notwendig“, so Oelke. „Heute muss ich dazu nichts mehr sagen. Es gibt eine Betriebsanweisung. Aber: Wer keinen Helm aufhat, zahlt das Mittagessen für die Truppe. Wer ihn dann nicht aufsetzt, kann nach Hause gehen.“
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Im Dezember 2020 gab es bei Oebotec einen tragischen Arbeitsunfall: Ein Mitarbeiter wurde beim Schneiden eines PE-HD-Rohrs (Rohr aus Polyethylen-Werkstoffen mit hoher Dichte) am Abspulwagen schwer verletzt. Er hatte das Material zwar mit einer Baggerschaufel am Boden fixiert, aber das Rohr ist zur Seite weggeschlagen und traf ihn am Kopf. „Der Rückschlag des Rohrs geschah mit einer Geschwindigkeit, das kann man sich gar nicht vorstellen. Mein Kollege wurde so schwer am Unterkiefer verletzt, dass anfangs nicht klar war, ob er es schafft“, berichtet Oelke.
Es ist gut ausgegangen: Dass der Kollege heute wohlauf ist und wieder im Betrieb arbeitet, liegt nicht zuletzt an Christian Oelke. Er war am Unfallort, hat sofort mit seinen Kollegen Erste Hilfe geleistet und damit seinem verletzten Kollegen das Leben gerettet. Dafür und für die Entwicklung einer technischen Schutzausrüstung beim Umgang mit aufgehaspelten PE-HD-Rohren wurde Christian Oelke mit der Medaille „Sicherheit am Bau“ ausgezeichnet.
„Wer keinen Helm aufhat, zahlt das Mittagessen für die Truppe.“
Nach diesem Unfall hat sich der Bauunternehmer nämlich Gedanken gemacht, wie das Rohrmaterial sicher abgerollt und getrennt werden kann. 14 Tage nach dem Unfall waren Idee und Skizze der Vorrichtung so weit, dass er damit zu einem Rohrwagenhersteller gehen konnte. Gemeinsam haben sie das System getestet und optimiert. „Bei uns ist das Sicherungssystem seither im Einsatz. Denn damit lassen sich Rohre gefahrlos schneiden“, sagt Oelke.
Die BG BAU verleiht die Medaille „Sicherheit am Bau“ an Menschen, die sich in besonderer Weise um die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz verdient gemacht haben. Ausgezeichnet werden Mitglieder und Versicherte der BG BAU, aber auch andere Personen, die sich für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren einsetzen. Die Medaille wird auch für lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen verliehen.
5. Oktober 2023