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Ziel des Projekts mit mehreren Partnern war es, Verantwortlichen aus der Auftragsvergabe, der Planung und der Ausführung zu zeigen, wie sich die digitale Planungsmethode „Building Information Modeling“ (BIM) nutzen lässt, um Absturzunfälle auf Baustellen zu vermeiden. Das Beispiel Absturz wurde gewählt, da diese Unfälle zu den tödlichsten Gefahren in der Bauwirtschaft gehören. Dabei könnten sie verhindert werden – denn es gibt genügend technische, organisatorische und persönliche Lösungen, um die Risiken zu minimieren.
Mehr als die Hälfte der Arbeitsunfälle auf Baustellen ist darauf zurückzuführen, dass Verantwortliche die Arbeiten nicht vollständig durchdacht haben oder falsche bauliche oder organisatorische Entscheidungen getroffen haben. Bauherren müssen sich bereits bei der Planung gedanklich mit dem Thema Arbeitsschutz beschäftigen. Dazu gehört es, relevante Informationen allen Beteiligten frühzeitig zur Verfügung zu stellen und dafür zu sorgen, dass die Arbeitsschutzmaßnahmen, die für die einzelnen Arbeiten vorzusehen sind, aufeinander abgestimmt werden. Umsetzen lässt sich dies über BIM. Um ein BIM-Projekt zu realisieren, muss eine Auftraggeberin oder ein Auftraggeber zunächst ihre oder seine Anforderungen vollständig formulieren. Diese Vorgaben bilden die inhaltliche Grundlage für den BIM-Abwicklungsplan, in dem die komplette Projektdurchführung festgelegt wird. Der Plan ist zentral – denn hierin ist geregelt, wer wann was benötigt.
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Wird als eine Anforderung formuliert, dass Absturzunfälle vermieden werden sollen, kann das BIM-Modell mithilfe von Prüfregeln auf diese Frage hin analysiert werden. Das Programm legt dann gefährliche Absturzkanten, Bodenöffnungen oder nicht begehbare Bauteile im virtuellen Modell offen. Es liefert wichtige Informationen, die bei der Planung eines Bauvorhabens, aber auch bei der Ausschreibung und Vergabe berücksichtigt werden können.
Den ausführenden Unternehmen geben die Ergebnisse wichtige Hinweise, mit denen sie ihre gewerkespezifischen Sicherungsmaßnahmen gegen Absturz planen können. Wenn die Betriebe ihre Arbeitsschutzmaßnahmen an das Projekt zurückmelden, können sie im BIM-Modell aufeinander abgestimmt und optimiert werden. Zugleich können die ausführenden Unternehmen die Ergebnisse für ihre jeweiligen Gefährdungsbeurteilungen zum Schutz ihrer Beschäftigten nutzen.
Das Projekt – durchgeführt mit der Bergischen Universität Wuppertal sowie der List Digital GmbH/intecplan – hat die Vorlage „Anwendungsfall Absturzsicherung“ erarbeitet. Die Vorlage können Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei und ohne besondere Vorkenntnisse für ihre BIM-Projekte verwenden – damit mögliche Absturzrisiken künftig von Anfang an erkannt und folgenreiche Unfälle vermieden werden können.
BIM (Building Information Modeling) beschreibt eine IT-gestützte Methode für die Planung, den Bau und die Bewirtschaftung eines Bauwerks. Alle Beteiligten erhalten Zugang zur digitalen Darstellung der Eigenschaften eines Bauwerks in seinem gesamten Lebenszyklus. Dadurch können Informations- und Kommunikationsdefizite beseitigt werden. BIM bietet auch gute Lösungen für den Arbeitsschutz.
4. April 2023