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Wer hoch oben arbeitet, braucht volle Absicherung. Denn Abstürze verursachen meist schwere Verletzungen oder enden gar tödlich. Wie sicheres Arbeiten in der Höhe gelingt, weiß Tanja Kopp. „Es kommt auf die richtige Ausrüstung und vor allem auf die korrekte Anwendung in der Praxis an“, sagt sie. Ein wesentlicher Baustein dafür: die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, kurz PSAgA. Sie fängt Personen auf, die in der Höhe arbeiten und dabei ab- oder ausrutschen.
2004 begann Tanja Kopp zunächst als Aufsichtsperson bei der BG BAU. Später war sie zusätzlich als stellvertretende Leiterin des Sachgebiets PSAgA und Rettungsausrüstungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) tätig, das sie seit März 2020 auch leitet.
„Viele sind von der Komplexität des Themas überrascht.“
Der Schutz vor Abstürzen ist ihr Thema – ob auf Baustellen, bei der Gebäudereinigung oder an anderen hoch gelegenen Arbeitsplätzen. Unternehmensverantwortliche aus ganz Deutschland wenden sich mit Fragen an die Diplom-Bauingenieurin und lassen sich von ihr beraten. Viele seien von der Komplexität des Themas zunächst überrascht, sagt Tanja Kopp.
Eine ihrer wichtigsten Botschaften lautet: Zum Einsatz kommt PSAgA erst dann, wenn technische und organisatorische Maßnahmen geprüft wurden und nicht für ausreichenden Schutz sorgen können. Schaffen Betriebe schließlich das für sie passende System an, unterweisen ihre Beschäftigten fachkundig und sorgen für regelmäßige Praxiserfahrung, verhindere das viele Abstürze und rette Leben. „In Unternehmen spielt Sicherheit eine immer größere Rolle“, sagt Tanja Kopp. „Es ist ein Wandel zu beobachten: Gerade die jüngere Generation ist offener für Maßnahmen zum Arbeitsschutz – wie etwa die Verwendung von PSAgA.“
Für die Expertin ist es daher wichtig, ihr Know-how weiterzugeben. „Mit Wissen und Bewusstsein lässt sich viel verändern“, betont die 52-Jährige. So war sie zuletzt Gesprächspartnerin in einem Podcast oder referierte 2013 in Las Vegas zur Verwendung von PSAgA auf Hubarbeitsbühnen. In ihrer Funktion aktualisiert sie auch das Regelwerk zur Arbeitssicherheit – derzeit etwa die DGUV Regel 112-199 zur „Benutzung von persönlichen Absturzschutzausrüstungen zum Retten“. Zukünftig soll diese etwa Handlungsanleitungen für das Erstellen von Rettungskonzepten enthalten.
Dass Tanja Kopp in einem früheren Job auch selbst Rettungseinsätze trainierte, helfe ihr bis heute sehr – etwa beim Erstellen von praxistauglichen Materialien: „Wer bei Minusgraden und Wind in 60 Metern Höhe an einem Antennenmast beweisen muss, wie es geht, bekommt ein anderes Gefühl für PSAgA und ihre alltägliche Anwendung.“
25. Januar 2024