Der von Ihnen verwendete Browser wird von der BG BAU nicht mehr unterstützt. Es kann daher auf der BG BAU Website zu Darstellungsfehlern kommen.
Bereits in der vierten Generation kümmert sich die Familie Schneider mit ihrem Dachdeckerbetrieb, ansässig im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, um die Berliner Dächer. Im Jahr 1946 gründete Franz Schneider seine Dachdeckerei mitten im vom Zweiten Weltkrieg zerstörten Berlin und engagierte sich beim Wiederaufbau der Stadt. Seit über zwanzig Jahren führt das Ehepaar Anke und Frank Schneider das Unternehmen mit heute 20 Beschäftigten. Beide haben das Handwerk von der Pike auf gelernt und den Meister gemacht. Kein Wunder also, dass ihr gemeinsamer Sohn Robert ebenfalls den Dachdeckerberuf gewählt hat und sich anschickt, die Familientradition fortzusetzen. Das Unternehmen bietet ein weitreichendes Leistungsspektrum fürs Dach an, ist aber besonders auf die baulichen Gegebenheiten Berlins spezialisiert.
Das Stadtbild ist durch Altbauquartiere mit teils mehreren Innenhöfen geprägt, die durch Lückenbebauung ergänzt werden. Dieser Stilmix kennzeichnet das „Revier“ der Dachdeckerei Schneider. Die Stammkundschaft weiß, dass auf den Dachdecker im Bezirk Verlass ist und er etwa bei einem losen Ziegel, einem Leck am Dachfenster oder anderen kleinteiligen, aber dringlichen Arbeiten schnell vor Ort ist. Der Berliner Traditionshandwerksbetrieb ist hierauf eingestellt.
„Ohne Sicherung geht keiner von uns hoch, und wenn es nicht anders geht, dann eben mit PSAgA!“
Wenn aufgrund örtlicher Gegebenheiten keine Rüstung gestellt werden kann oder die Hebebühne nicht rankommt, greifen sie auf persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zurück. „Ohne Sicherung geht keiner von uns hoch, und wenn es nicht anders geht, dann eben mit PSAgA!“, sagt Geschäftsführer Frank Schneider. Der Unternehmer hat gemeinsam mit Jonathan Wuttke, der unter anderem den Arbeitsschutz bei Schneider managt, den Einsatz der Höhensicherung im Betrieb systematisch aufgezogen. Das fängt bei der Gefährdungsbeurteilung rund um jede Ausführungsplanung an, berücksichtigt regelmäßige Unterweisungen und schließt auch ein praxistaugliches Rettungskonzept mit ein.
Längst ist jedes Firmenfahrzeug mit Höhensicherungsgeräten, temporären Anschlagpunkten, Seilzeug und Fanggurten ausgerüstet. „Aber für die Sicherheit entscheidend ist letztlich, ob man die Technik beherrscht und in der Lage ist, auch in Notsituationen das Richtige zu tun“, erklärt Schneider. Da sind er und Wuttke konsequent. Für die Ausbildung und das vorgeschriebene, regelmäßige Üben mit PSAgA haben sie beschlossen, einen Trainingsparcours auf dem heimischen Bauhof einzurichten: Über einem Werkstattanbau wurde eigenhändig ein Schrägdach errichtet und eingedeckt. Es mündet am First in ein umseitig gesichertes Flachdach, das als eine Art Plattform und Ausgangspunkt für das Training mit PSAgA und die Personenrettung dient. Als Anschlagpunkte sind in der Dachfläche Anschlagösen verbaut.
Für die Schulung der Beschäftigten haben Schneider und Wuttke Profis engagiert: Zwei Mitarbeiter eines zertifizierten Ausbildungszentrums für PSAgA weisen die Dachdeckerinnen und Dachdecker in das Anlegen der Schutzausrüstung und den Umgang mit den Höhensicherungsgeräten ein und üben auf dem Trainingsdach auch die Höhenrettung. „Die qualifizierte Ausbildung, das regelmäßige Training und das ganze Drumherum verbuche ich als gut angelegte Investition für das Unternehmen“, bilanziert Frank Schneider. „Arbeitssicherheit und handwerkliche Qualität gehören bei uns seit jeher zusammen.“
5. September 2023