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Besonders stark ist die Strahlung im Sommer zwischen 10 und 15 Uhr (MEZ), also gerade dann, wenn in der Regel draußen gearbeitet wird.
Solare Ultraviolettstrahlung, die sogenannte UV-Strahlung, kann chronische Schädigungen an der Haut verursachen und zu bestimmten Hautkrebserkrankungen führen. Die Gefahr wurde allgemein lange unterschätzt. Das gilt auch im Job: „Vielen Beschäftigten ist nicht bewusst, welcher Gefahr sie sich bei der Arbeit in der Sonne auf der Baustelle aussetzen“, sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU. Mit einigen einfachen Maßnahmen können Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Beschäftigten vor der Gefahr der UV-Strahlung schützen.
Seit 2015 können das Plattenepithelkarzinom und seine Vorstufen, der sogenannte „weiße Hautkrebs“, als Berufskrankheit anerkannt werden. Seitdem stiegen die angezeigten Berufskrankheiten um fast sechs Prozent. Inzwischen ist Hautkrebs mit knapp 3.000 Verdachtsfällen im Jahr 2018 die häufigste angezeigte Berufskrankheit auf dem Bau.
Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen gegen solare UV-Strahlung folgt dem klassischen Präventionsprinzip: Technisch – Organisatorisch – Persönlich (TOP). Das heißt, dass bevorzugt technische Maßnahmen wie Überdachungen, Schutzzelte oder gegebenenfalls Sonnensegel eingesetzt werden müssen. Ist dies nicht ausreichend, können organisatorische Maßnahmen wie zum Beispiel, die Arbeit in die frühen Morgen- und späten Abendstunden zu verlegen, zum Einsatz kommen. Erst an dritter Stelle sollten die personenbezogenen Schutzmaßnahmen wie lange Kleidung und UV-Schutzcreme stehen.
Grundsätzlich ist „Abschattung“, also etwa das Einsetzen von Sonnendächern, bei Arbeiten im Freien die beste Maßnahme, um die Beschäftigten vor UV-Strahlung zu schützen. Der Schutz ist so nämlich nicht auf die einzelne Person beschränkt. Da sich die Sonneneinstrahlung über den Tag verändert, sollten die Schutzeinrichtungen gegebenenfalls flexibel und auf die Bewegungsabläufe der Beschäftigten anpassbar sein. Das ist nicht so kompliziert wie es klingt: Schutzzelte können schnell und einfach aufgebaut und auch für Besprechungen und Pausen genutzt werden. Da sie leicht umgestellt werden können, eignen sie sich auch für die Verschattung von Arbeitsplätzen am Boden.
Wichtig ist, schon bei der Auswahl auf das richtige Produkt zu achten: Die Vorkehrungen müssen ausreichenden Schutz bieten, dürfen nicht brennbar sein und keinen Hitzestau verursachen – sonst werden sie zu einem zusätzlichen Risiko. Technische Maßnahmen erfordern unter Umständen Platz und müssen auch in den Ablauf passen – daher ist es am besten, die Maßnahmen direkt bei der Planung einer Tätigkeit mitzudenken. Wer sich frühzeitig mit dem Thema UV-Schutz befasst und mit Sonnenschutzmaßnahmen vorsorgt, kann die Risiken für alle Beteiligten mit einem überschaubaren Aufwand deutlich reduzieren.
22. Januar 2024