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Bei Pflasterarbeiten, beim Maurerhandwerk und bei Steinmetzarbeiten werden häufig schwere Steine verbaut. Treppenabsätze, Stelen oder Gehwegplatten und Bordsteine, oft aus Naturstein, sind gängige, aber auch gewichtige Baumaterialien. Im Außenbereich erfreuen sich Findlinge, große Feldsteine und sogar Felsabbrüche als Teil von Weganlagen oder Terrassen vermehrter Beliebtheit. Um die körperlichen Belastungen bei Transport und Einbau zu begrenzen, bieten sich technische Hilfsmittel und organisatorische Lösungen an.
Allein eine etwa einen Meter breite Blockstufe aus Sandstein im Format 16 x 35 Zentimeter bringt mehr als 140 Kilogramm auf die Waage. Turmdrehkrane als Transportmittel sind entweder in dieser Bauphase bereits wieder abgebaut oder werden für diese Art Baustellen erst gar nicht aufgestellt. Sollte der Transport einer solchen Stufe zum Einbauort aufgrund der technischen Ausstattung und der äußeren Rahmenbedingungen nur per Hand möglich sein, würden zwei Beschäftigte durch erhöhte Anforderungen an die Lastkontrolle und Koordination jeweils etwa 80 Kilogramm anheben und tragen. In der Gefährdungsbeurteilung ist davon auszugehen, dass bereits das gelegentliche Heben von mehr als 40 Kilogramm bei Männern sowie mehr als 30 Kilogramm bei Frauen zu hoher körperlicher Belastung führt, die langfristig Erkrankungen hervorrufen kann. Selbst wenn nur kurze Strecken zu bewältigen sind und die Stufe von der Palette gehoben und bis zum Treppenfundament bugsiert wird, sind über diese Gewichtsgrenze hinaus technische Schutzmaßnahmen, etwa Versetzhilfen oder ein Minikran, auszuwählen.
Die arbeitsmedizinische Diagnose ist bei solchen Tätigkeiten eindeutig: Transport und Einbau großer Steine mit hohen Lastgewichten von Hand führen zu einer erheblichen Belastung des unteren Rückens, der Hüfte, der Schultern und des Finger-Hand-Arm-Bereichs. Von ergonomischen Arbeitsbedingungen kann keine Rede sein. Der Einbau solcher Lasten erfordert von den Beschäftigten vollen körperlichen Einsatz, der schnell die Belastungsgrenze erreicht. Das kann körperlichen Verschleiß und Verletzungen begünstigen. Das Heben und Tragen belastet zudem das Herz-Kreislauf-System der Beschäftigten teils erheblich. Kommen erschwerende Bedingungen wie etwa unbefestigtes Gelände oder Nässe, Hitze oder Kälte hinzu, steigt die Belastung weiter an und kann je nach individueller Verfassung zu körperlichen Beschwerden führen. Gehen Beschäftigte regelmäßig über ihre Belastungsgrenze, drohen ihnen langfristig gesundheitliche Schäden.
Anders als an stationären Arbeitsplätzen herrschen auf Baustellen unterschiedliche Bedingungen, die den standardisierten Einsatz von technischen Lösungen erschweren. Technische Unterstützungsmöglichkeiten für verschiedene Tätigkeiten und Umweltbedingungen sind in der Datenbank für ergonomische Lösungen aufgeführt.
Bei einigen hiervon unterstützt die BG BAU Mitgliedsunternehmen mit einer Arbeitsschutzprämie und übernimmt einen Teil der Anschaffungskosten.
7. Dezember 2023