Der von Ihnen verwendete Browser wird von der BG BAU nicht mehr unterstützt. Es kann daher auf der BG BAU Website zu Darstellungsfehlern kommen.
Das Geschäft von A bis Z durchdigitalisiert, an der Entwicklung neuartiger Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) beteiligt – doch Steuer Tiefbau ist kein Start-up mit Sitz im Silicon Valley, sondern ein Familienunternehmen aus dem Schwarzwald, direkt an der Schweizer Grenze. Wie der Firmenname andeutet, verdient Steuer sein Geld nicht im E-Business, sondern mit handfesten Tiefbau-, Wegebau- und Abbrucharbeiten. Auf die Frage, was die digitale Technik beim Bauen bringt und ob sich der Aufwand lohnt, antwortet Dominik Steuer, Juniorchef des Unternehmens aus Blumberg, überzeugt: „Eindeutig ja, weil es uns das Leben leichter und die Arbeit einfacher macht – und sicherer!“
Steuer hat bei seinem Einstieg in den Familienbetrieb auch sein Faible für Zukunftstechnologien eingebracht. Jeder der insgesamt 16 Mitarbeiter verfügt heute über ein Dienst-Smartphone, die Poliere sind mit Tablets ausgestattet. Damit können alle die digitale Zeiterfassung ansteuern und auf die für ihre Aufgaben relevanten Daten zugreifen – das gilt auch für die Arbeitsschutz-Dokumente. „Klar kann ich nicht kontinuierlich auf jeder Baustelle sein, die vorhandene Gefährdungsbeurteilung und die Betriebsanweisung aber schon“, erklärt Steuer. Die Unterweisung werde weiterhin immer vor Ort vorgenommen. Demnächst sollen – wie heute bereits die digitalen Projektunterlagen – auch die Sicherheitsdokumente von jedem auf der Baustelle über das eigene Mobilgerät eingesehen werden können.
Der Juniorchef möchte noch einen Schritt weitergehen. Durch Nutzung von KI-Anwendungen sollen seine Beschäftigten zukünftig sicherer bauen. Deshalb beteiligt sich Steuer am Forschungsprojekt „Smart Design and Construction“, das Software-Applikationen entwickelt, die Planungsdaten und Kamerabilder von Baustellen auswerten können, um Gefährdungen am Bau zu identifizieren. Nach und nach soll die Software die Daten soweit analysieren und abgleichen können, dass zum Schluss eine Gefährdungsbeurteilung herauskommt, hofft Steuer. Eine Hoffnung, die er mutmaßlich mit der gesamten Branche teilt. Zusätzlich wird daran gearbeitet, Gefahrenpotenziale – durch die Analyse des Bauablaufs – teilautomatisiert identifizieren zu können. So wäre das Baustellenpersonal selbst in der Lage, proaktiv die Sicherheit auf den Baustellen zu verbessern.
Mit der strikten Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Baudokumentationen bereitet Steuer sein Unternehmen und seine Beschäftigten auf die Anforderungen des Building Information Modeling (BIM) vor. Er weiß, dass BIM bei Bauprojekten der öffentlichen Hand, besonders im Falle von Infrastrukturbauten, bald ein unerlässliches Leistungskriterium sein wird. Darauf ist Steuer Tiefbau vorbereitet. „Wir sind heute bereits in der Lage, alle baurelevanten Daten in einem Netzwerk mit Bauherren und Kontraktoren zu teilen. Besonders für Aspekte des Arbeitsschutzes wäre das ein Riesenvorteil“, wagt Dominik Steuer einen Blick in die Zukunft.
Hier wird künstliche Intelligenz für sicheres Bauen entwickelt:
https://sdac.tech
5. Januar 2024