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Wir haben zu Anfang unsere über 200 Beschäftigten sowie auch unsere Kundinnen und Kunden mit Briefen über die notwendigen Hygienemaßnahmen informiert. Und wir haben gleichzeitig einen aktuellen Pandemieplan erarbeitet. Solange es keinen Impfstoff gibt, beobachten wir die Lage und passen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz an: Wir arbeiten nun mit Abstand und in kleineren Teams, auch bei den Transporten. Außerdem haben wir die Arbeitszeiten entzerrt, damit auch die Kinder betreut werden können. Gemeinsame Pausenzeiten wurden verlegt. Alle Beschäftigten haben Desinfektionsmittel und Masken dabei und können sich auch unterwegs mit Wasser und Seife die Hände waschen.
Wir arbeiten seit 2012 mit einem Pandemieplan, den wir nur noch aktualisieren mussten. Wir haben drei Wochen früher als andere angefangen und haben nachhaltig in Arbeitsschutz investiert und Material bestellt. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hatte rechtzeitig Desinfektionsmittel, Desinfektionstücher und FFP2-Masken. Weil keiner den gesamten Tag freiwillig Masken trägt, gibt es bei uns dafür einen finanziellen Bonus. Händewaschen und Desinfektionsmittel trocknen die Hände aus. Mit unserer Hautschutzgruppe haben wir eine neue Handcreme ausprobiert, die jetzt alle gern verwenden.
Ich habe für meine 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich am Anfang neue Sanitärcontainer bestellt. Nach rund zwei Monaten waren sie endlich eingetroffen. Bis dahin haben wir uns alle gegenseitig unterstützt. Zum Beispiel hat uns ein Auftraggeber – ein Bürgermeister – das leere Gemeindezentrum zur Verfügung gestellt. So konnten sich alle die Hände waschen. Weil wir alle an einem Strang ziehen, zahle ich meinen Beschäftigten nun eine Prämie von 500 Euro pro Quartal.
Unternehmenschefinnen und -chefs sowie Beschäftigte machen sich dank Corona mehr Gedanken über Hygiene. Mit den Infomaterialien von unserer Website, zum Beispiel mit den Ergänzungen zur Gefährdungsbeurteilung, haben wir einiges, was wir nachfragenden Unternehmerinnen und Unternehmern an die Hand geben können. Bei meinen Beratungen vor Ort spreche ich neben den zahlreichen Präventionsthemen wie beispielsweise Absturz, sichere Verkehrswege, Erste Hilfe, Helmpflicht und Staub jetzt auch immer das Coronavirus und die erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln an.
Hygiene und Abstandsregeln sind bei uns Chefsache. Die Gesundheit meiner zehn Leute ist mir sehr wichtig. Anfangs haben wir viel darüber gesprochen. Alle nehmen das Thema sehr ernst. Zum Beispiel wenn jemand von außen ins Lager kommt. Erst werden die Hände gewaschen, dann wird die Maske aufgesetzt und erst dann geht es weiter. Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Anfangs habe ich Stichproben gemacht. Mit meinen Auftraggeberinnen und Auftraggebern musste ich auch nachverhandeln. Geld verdienen ist eine Sache, gesund Geld verdienen eine andere.
Wir sind ein klassischer Familienbetrieb mit 120 Beschäftigten. Im Büro setzen wir auf eine Kombination aus Einzelzimmern, Homeoffice und abwechselnder Besetzung. Wir arbeiten dezentral in 22 Kolonnen. Spezialisierte Teams können sich im Fall der Quarantäne vertreten. Den Austausch unter den Kolonnen gibt es in der Pandemie leider nicht mehr in gewohnter Form, zum Beispiel morgens auf dem Bauhof. Zu Anfang haben wir das direkte Gespräch mit unseren Beschäftigten auf der Baustelle gesucht, über die Veränderungen gesprochen, Fragen beantwortet und somit die Akzeptanz gewährleistet. Bei Transporten setzen wir auf kleine Teams und gehen auf die Wünsche der Beschäftigten ein. Wir hatten vorher ein gutes Betriebsklima – und das ist so geblieben.
Ich glaube, diese Pandemie wird uns noch bis ins kommende Jahr begleiten. Wir müssen deshalb professionell sein und den neuen Arbeitsschutz mit den erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln unbedingt beachten. In unseren Angeboten weisen wir unsere Kundinnen und Kunden bereits auf diese Regeln vor Ort hin und auch darauf, dass unsere Teams entsprechend ausgerüstet sind. Unser eigens gestaltetes Poster wird auf jeder Baustelle aufgehängt. So werden alle Anwesenden daran erinnert, beim Umsetzen der Regeln mitzuwirken. Wir alle müssen die neuesten Entwicklungen beobachten, miteinander reden, aber vor allem Vorbild sein!
Als Erstes habe ich einen Corona-Ordner angelegt. Wir hatten genug Informationen auch von der BG BAU. Mein erster Blick morgens geht auf die aktuellen Fallzahlen. Der größte Risikofaktor bin ich selbst, weil ich den meisten Kontakt mit Kundinnen und Kunden habe. Wir wechseln die festen Teams nicht, jeder hat ausreichend Masken und Desinfektionsmittel und kann sich auch die Hände waschen. Und ich habe meinen Beschäftigten gesagt: „Wenn irgendein mögliches Symptom auftritt, bleib zu Hause und lass dich testen!“
18. Mai 2025