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Früh übt sich: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind unverzichtbarer Teil einer vollständigen Berufsausbildung – von dem die Unternehmen genauso profitieren wie ihre Beschäftigten. Ein gelungenes Beispiel, wie sich dieses Thema gut in die Lehrzeit integrieren lässt, zeigen die Projekttage am Berufskolleg Ost der Stadt Essen. Sie fanden am 19. und 20. März statt und gehen auf eine Initiative des lokalen Bezirksverbands der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sowie Sven Voss, dem Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau am Berufskolleg, zurück. Gemeinsam mit Fachleuten der BG BAU sowie des Arbeitsmedizinischen Diensts (AMD der BG BAU) konnten sie Azubis aus den Gewerken Gleis-, Rohrleitungs-, Beton-, Straßen- und Kanalbau wichtige Aspekte zum sicheren Arbeiten näherbringen.
Die Berufsschülerinnen und -schüler durchliefen während der Projekttage verschiedene Stationen: Das Team der IG BAU um Peter Köster, Ali Candemir und Peter Grosius aus dem Bezirksverband Mülheim-Essen-Oberhausen erläuterten, wie sich der gesetzliche Arbeitsschutz bis heute entwickelt hat. Danach stellte Jutta Polanz vor, auf was es bei der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) ankommt. Die Azubis wollten von ihr wissen, welche Arten von Helmen es gibt, wann es eine Schutzbrille braucht oder in welchen Fällen Warnkleidung auf der Baustelle zu tragen ist. Ganz praktisch wurde es mit einer Tätigkeit am Bau, bei der einiges schieflaufen kann: das Bohren. Neben dem Verletzungsrisiko bei unsachgemäßer Anwendung kann vor allem der Bohrstaub die Gesundheit belasten. Darin enthaltene Gefahrstoffe wie Asbestpartikel oder Mineralstäube gelangen in die Lunge und können Berufskrankheiten hervorrufen. Gerhard Cittrich demonstrierte eindrucksvoll, wie sich Bohrungen mit und ohne Absaugungen voneinander unterscheiden. Ausgestattet mit der passenden PSA, durften es die Azubis selbst ausprobieren und erleben, warum Bohren nicht staubig sein muss.
Wie sich Staub, aber auch das Rauchen auf die Gesundheit auswirken, erfuhren die Azubis von Astrid Schürken- Leiffels und Steffen Auras (AMD der BG BAU). Hier konnten sie einen Lungenfunktionstest durchführen und ihr Wissen um die Erste Hilfe erweitern. An der Station der BG BAU lernten die Azubis mit Gebietsleiter Ralf Germann sowie den Aufsichtspersonen Jonas Holstein und Detlef Holtschneider ihre Ansprechpartner für Arbeitsschutz aus der Region kennen. Sie vermittelten dem Baunachwuchs Sinn und Zweck der gesetzlichen Unfallversicherung und gingen auf Gefahrensituationen in den unterschiedlichen Gewerken ein. Ob Gleisbau oder Kanalbau, in jedem Handwerk lauern Risiken, denen es jeweils mit den „9 lebenswichtigen Regeln“ zu begegnen gilt. Wenn sie nicht eingehalten werden oder die Arbeitsbedingungen unsicher erscheinen, sollen auch Auszubildende den Mut haben, „Stopp“ zu sagen und die Arbeit zu unterbrechen.
Spätestens an Station vier in der Turnhalle des Berufskollegs Ost kamen die künftigen Bauhandwerkerinnen und -handwerker richtig ins Schwitzen. Unter Personal-Coach Uli Pham absolvierten sie ein Zirkeltraining für Kraft und Ausdauer und lernten, wie wichtig richtiges Heben und Tragen für ein beschwerdefreies Berufsleben am Bau ist. Mit dem Verlauf und den Ergebnissen der beiden Projekttage zeigten sich sowohl die Auszubildenden als auch die Initiatoren zufrieden. „Der Projekttag war praxisnah und abwechslungsreich zugleich. An den verschiedenen Stationen konnten sich die Auszubildenden selbst ausprobieren und waren sichtlich mit Spaß bei der Sache“, berichtete Ralf Germann.
13. Juni 2024