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Storla steht für die Nachnamen Storinsky und Lang – diese Art der Namensgebung ist bei Handwerksunternehmen nicht ungewöhnlich. Doch die Geschichte des Unternehmens und die der Menschen, die dahinterstehen, ist eine außergewöhnliche. Ein Lehrer mit handwerklichem Geschick und der Au-pair seiner Familie wurden erst Freunde und gründeten anschließend zusammen ein Unternehmen. Zunächst, damit Jan Storinsky, der Au-Pair aus der Slowakei, in Deutschland bleiben konnte. Denn das Bleiberecht sah für ihn nach einem Jahr bei Familie Lang in Weilheim an der Teck keine weitere Aufenthaltszeit vor – es sei denn, er fände eine Arbeit oder würde selbst ein Unternehmen gründen. Nach einigem Hin und Her entschied er sich gemeinsam mit Bernd und Moritz Lang für Letzteres und rief 2009 die Firma Storla ins Leben. Der gemeinsame Betrieb für Platten- und Pflasterverlegearbeiten entwickelte sich in den vergangenen 15 Jahren stetig weiter und hat sich im Großraum Stuttgart fest etabliert. Aus dem Trio sind heute mehr als 20 Beschäftigte geworden, darunter die gesamte Familie Lang sowie ein Bruder von Jan Storinsky.
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Storla hat sich auf das Verlegen von Platten auf Terrassen, Balkonen und Dächern sowie die Anlage von Gründächern spezialisiert. Die Angebotspalette an Materialien und Verlegetechniken wurde nach und nach erweitert. Im Schnitt der vergangenen Jahre kommt das Unternehmen so auf etwa 30.000 m² Plattenbeläge bei durchschnittlich 150 Projekten jährlich. Die Gründe für das Wachstum sieht Gründer Bernd Lang, der früher unter anderem als Lehrer für Englisch und Sport tätig war und in seiner Freizeit sporadisch bei einem befreundeten Handwerker ausgeholfen hatte, nicht allein in einer wirtschaftlichen Unternehmensführung: „Schon aufgrund unserer Geschichte hat ein familiäres Betriebsklima bei uns im Unternehmen einen hohen Stellenwert.“ Die persönlichen Umstände seien ein entscheidender Faktor für Motivation und Arbeitsleistung – unabhängig davon, welcher Nation Beschäftigte angehören.
Mit den zunehmenden Aufträgen wurden neue Mitarbeitende, unter anderem aus der Slowakei, Nigeria und Syrien, eingestellt. Um ihnen das Einleben im Beruf wie im Privaten zu erleichtern, hat sich die Geschäftsführung, wo geboten, um ihre familiäre Situation gekümmert, bei behördlichen Angelegenheiten, der Wohnungssuche oder der Kontoeröffnung unterstützt. „Wenn diese Dinge geklärt sind, haben unsere Beschäftigten solche Probleme nicht ständig bei der Arbeit vor Augen. Das steigert Stimmung, Zusammenarbeit und nicht zuletzt das Ergebnis“, sagt Lang.
„Wir versuchen, unseren Beschäftigten das Herumtragen von schweren Lasten bewusst zu ersparen, das gilt auch für andere Belastungen wie Hitze oder Staub beim Schneiden der Platten.“
Als weitere Motivationsfaktoren haben sie bei Storla die Qualität der Arbeit sowie die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz ausgemacht. Bei Plattenverlegearbeiten muss viel Material bewegt werden. Damit sich die körperlichen Belastungen in Grenzen halten, kommt, wo es möglich ist, ein Kran oder wenigstens ein Transportband oder -lift zum Einsatz. Für die kurzen Wege am Arbeitsplatz verwenden die Beschäftigten mechanische Tragehilfen. Das hilft, Muskelskelettkrankheiten, zum Beispiel Bandscheibenvorfällen oder dem schmerzenden „Rücken“, vorzubeugen. „Wir versuchen, unseren Beschäftigten das Herumtragen von schweren Lasten bewusst zu ersparen, das gilt auch für andere Belastungen wie Hitze oder Staub beim Schneiden der Platten“, sagt Jan Storinsky.
Um die Storla-Beschäftigten zu unterweisen, hat er ein einfaches wie probates Mittel ersonnen: Er zeichnet Unterweisungen, etwa zum Umgang mit Lift oder Steinsäge, mit dem Smartphone auf und vertont sie jeweils in den Landessprachen der Beschäftigten – außer die Fachbegriffe, die nur auf Deutsch vorkommen. Das sorgt dafür, dass alle Beschäftigten die fachlichen Inhalte verstehen und dabei auch Zugang zur Landessprache finden. Denn auf dem Bau ist Kommunikation – wie fast überall – unentbehrlich.
4. März 2025