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Die Unternehmensverantwortlichen im Gebäudemanagement haben es nicht leicht: Ihre Aufträge setzen sie auf fremdem Betriebsgelände um. Und jedes neue Objekt bringt andere Herausforderungen mit sich. Für die Arbeitssicherheit braucht es daher jeweils passende Lösungen.
Ist ein neues Objekt akquiriert und die Zusammenarbeit geht los, zählt zunächst ein guter Informationsfluss mit den Auftraggebenden. Darauf sind die Unternehmensverantwortlichen im Gebäudemanagement angewiesen. Denn sie wissen in der Regel nur wenig über das neue Objekt und verfügen nicht selbst über die notwendigen Unterlagen. Eine wichtige Orientierung bieten zunächst die Arbeitsschutzregeln im Kundenbetrieb. Mit ihnen lassen sich die Maßnahmen zum Schutz der eigenen Beschäftigten besser planen und entsprechende Unterweisungen vornehmen. Geht es um Erste Hilfe und Brandschutz, können die Gebäudedienstleisterinnen und -dienstleister nach Rücksprache meist auf bestehende Strukturen vor Ort zurückgreifen. Sie müssen ihre Beschäftigten aber selbst unterweisen.
Um die konkreten Arbeitseinsätze und Wege im Gebäude sicher zu gestalten, hilft die sogenannte Unterlage für spätere Arbeiten. Dieses Dokument stellt der Kundenbetrieb spätestens auf Nachfrage bereit. Es listet die sicherheitstechnischen Vorrichtungen im Objekt auf, die bei Bau und Planung getroffen wurden und einem sicheren Arbeitseinsatz, etwa bei der Reinigung, dienen. Mit der Unterlage lassen sich viele wichtige Fragen bentworten: Welche Reinigungs- und Arbeitsmittel eignen sich? Wie lassen sich bestimmte Flächen gut erreichen? Was beugt Durch- und Abstürzen vor? Wie lässt sich der Einsatz von Leitern verhindern? Und wie lassen sich enge Einsatzorte sicher reinigen?
Ist der Blick für das jeweilige Gebäude geschärft, gilt es auch, dessen aktuelle Nutzung bei der Planung für eine sichere Reinigung zu berücksichtigen: Denn je nachdem können im Objekt bestimmte Gefahren lauern. Hierzu zählen etwa Infektionsrisiken in Hotels, Laboren und Krankenhäusern oder auch biologische Gefährdungen in Form von Taubenkot, Krankheitskeimen, Schimmelpilzen, Faulgasen sowie Abluft. Im Zweifelsfall braucht es immer professionellen Schutz. Dasselbe gilt bei Hitze, Lärm und möglichen anderen Einwirkungen – wie etwa Radioaktivität oder elektrische Magnetfelder – sowie Explosionsgefahr.
Erfolgen Reinigungseinsätze bei laufendem Betrieb, sollte es nicht zu gegenseitigen Beeinträchtigungen und Gefahren für Dritte kommen. Stichwort: rutschige Böden. Auch Maschinen oder Betriebsverkehr erfordern volle Aufmerksamkeit und Schutzmaßnahmen. Hier muss der zu reinigende Betrieb aber ebenfalls achtsam agieren, um Unfälle zu vermeiden.
Wird außerhalb der Arbeitszeiten im Objekt gereinigt, ist auf ausreichend Licht zu achten – sowohl auf Verkehrswegen als auch an Arbeitsplätzen. Zu jeder Zeit müssen Wasser und Strom fließen, ebenso das Abwasser. Sind Reinigungskräfte allein im Gebäude tätig, erfordert dies verlässliche Vorkehrungen für Notfälle.
Ein Materiallager im Objekt ermöglicht es, Reinigungs- und Pflegemittel sowie Verbrauchsmaterial in festgelegten Bereichen oder Schränken übersichtlich, geordnet und in verschlossenen Behältern zu lagern. Handelt es sich um entzündbare Flüssigkeiten, erfordert dies besondere Vorsicht – entsprechend der Gefahrstoffverordnung. Auch das benötigte Equipment wie etwa Reinigungswagen, Geräte und Zubehör kann im Lager unterkommen. Unabhängig davon ist ein Aufenthaltsbereich für die Beschäftigten nötig – nicht zuletzt zum Umziehen und Pausieren.
Auch sichere Elektrizität muss für die Arbeit vor Ort gewährleistet sein. Überall, wo beim Reinigen im Objekt Maschinen zum Einsatz kommen, ist auf die richtige Stromversorgung zu achten: Sicherheit bieten Anschlusspunkte mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtung. Sind sie nicht vorhanden, helfen entsprechende Adapter. Bei Nassarbeit muss jede elektrische Gefährdung ausgeschlossen sein: Beschädigte Kabel und Anlagen sowie offene Leitungen, die aus Wänden oder Decken heraushängen, sind absolut tabu, weil lebensgefährlich. Dasselbe gilt für spannungsführende Teile an Anlagen und Maschinen. Bei Tätigkeiten in der Nähe von Freileitungen ist immer ausreichend Abstand und höchste Vorsicht geboten.
All diese verschiedenen Punkte verdeutlichen: Aus Sicht der Arbeitssicherheit ist kein Objekt wie ein anderes. Daher ist es wichtig, dass den Reinigungskräften alles, was den jeweiligen Arbeits- und Gesundheitsschutz vor Ort betrifft, vertraut ist und sie entsprechend unterwiesen sind. Denn alle müssen im Objekt sicher arbeiten können – inklusive derjenigen, die spontan einspringen.
Dabei hilft auch die Objektmappe. Mit ihr lassen sich alle Informationen zur sicheren und gründlichen Planung der Arbeitsabläufe am Einsatzort sammeln und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich machen.
Mit der Objektleiterin oder dem Objektleiter bestimmen die Unternehmensverantwortlichen jeweils eine Person, die im laufenden Auftrag die Fäden zusammenhält und auch maßgeblich den Kontakt zum Kundenbetrieb hält.
Nicht zuletzt sollte die Zeitplanung für das Objekt einschließlich eventuell anfallender Wege realistisch mit den Reinigungsstandards der Auftraggebenden im Einklang stehen. Das reduziert den Stress. Und lassen sich verschiedene Tätigkeiten gezielt abwechselnd einplanen, dann hilft das, Eintönigkeit, Unaufmerksamkeit und einseitige Belastungen zu vermeiden.
Wer all diese Aspekte berücksichtigt und vorausschauend plant, kann ein neues Objekt von Anfang an sicher und zuverlässig betreuen.
2. Juni 2022