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Die Arbeit auf dem Dach ist in vielerlei Hinsicht einfacher und sicherer geworden. Durch Vormontage in der Werkhalle lassen sich viele Arbeitsschritte unter kontrollierten Bedingungen vorbereiten, was Zeit spart und das Risiko auf der Baustelle reduziert. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Herausforderungen: Vormontierte Elemente sind oft schwerer und erfordern präzise Logistik, passende Hebetechnik und gut abgestimmte Abläufe. Aber auch hierfür gibt es Lösungen: Bauaufzüge, Krane oder zunehmend auch Exoskelette helfen uns auf Baustellen und tragen zur Arbeitssicherheit bei. Dazu kommen digitale Werkzeuge – etwa Drohnen, 3-D-Aufmaßsysteme oder AR-Brillen, die die Planung, Kontrolle und Dokumentation vereinfachen. Insgesamt wird die Arbeit also technischer, effizienter und ergonomischer, verlangt aber auch mehr Know-how im Umgang mit Maschinen und digitalen Lösungen.
Ganz wichtig ist es, immer wieder an zwei Dinge zu erinnern. Erstens: Eine Gefährdungsbeurteilung kann Leben retten. Und zweitens: Der Einsatz von Schutzmaßnahmen ist ein absolutes Muss und nicht verhandelbar. Daher bin ich sehr froh über die aktuelle Kooperation mit der BG BAU. Gemeinsam werden wir in unterschiedlichen Aktionen für genau diese Themen sensibilisieren und eine umfangreiche Aufklärungskampagne starten. Dabei helfen die Informationen der BG BAU, und auch die Arbeitsschutzprämien spielen eine große Rolle. Als Zentralverband informieren wir regelmäßig per Rundschreiben, über Social Media, in unserer Verbandszeitschrift DDH, aber auch in unserem Podcast über Gefahren auf dem Dach und wie Dachdeckerinnen und Dachdecker sich schützen können. Und dabei geht es nicht nur um Ab- und Durchstürze, sondern zum Beispiel auch um Schutz vor Sonneneinstrahlung oder den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen wie Asbest. Auch auf Veranstaltungen greifen wir das Thema Arbeitsschutz auf: ganz konkret etwa auf der DACH+HOLZ 2026 in Köln.
Die neue Regelung stellt klar, dass die Montage von PV-Anlagen auf Dächern eine zulassungspflichtige Tätigkeit ist. Auch die Montage von Aufdach-PV-Anlagen und ballastierten Anlagen auf Flachdächern erfordert daher eine vollhandwerkliche Eintragung in die Handwerksrolle, was eine höhere Qualifikation und Fachkenntnis bei den Betrieben voraussetzt. Somit wird sichergestellt, dass ausgebildete Fachkräfte die PV-Anlagen fachgerecht installieren und damit auch die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Die klare Zuordnung reduziert zudem das Risiko von Mängeln, falschen Montagen und schwerwiegenden Schäden.
Aufsichtspersonen und andere BG BAU-Gesichter geben Tipps zur Arbeitssicherheit und für gesundes Arbeiten auf dem Bau. Schauen Sie vorbei - eine Registrierung ist beim Verwenden von Webbrowsern nicht notwendig:
Wir können uns im Dachdeckerhandwerk über ein deutliches Plus freuen: Im ersten Lehrjahr gibt es einen Anstieg von 5,2 Prozent, über alle drei Lehrjahre hinweg sind es 1,2 Prozent mehr Auszubildende als im Vorjahr. Besonders erfreulich ist auch der Zuwachs bei den weiblichen Azubis: 390 junge Frauen haben sich für den Beruf entschieden – 40 mehr als im Vorjahr. Wir verfolgen viele verschiedene Maßnahmen in unserer Nachwuchsgewinnung. Wir sind auf Social Media aktiv, unterstützen unsere Betriebe mit Materialien für die eigene Nachwuchssuche und berichten über den Dachdeckerberuf als ein modernes und innovatives Handwerk, bei dem keiner Angst haben muss, durch KI ersetzt zu werden. Ein neues Projekt bringt unser Handwerk in den Unterricht allgemeinbildender Schulen: Im Rahmen von „Handwerk macht Schule“ können wir selbst Unterrichtseinheiten definieren. So lernen Schülerinnen und Schüler die Flächenberechnung ganz praxisnah an Dächern. Immer wichtiger werden für uns die Berufsinfotage in Schulen, aber auch auf Messen kommen wir mit jungen Menschen in Kontakt. Künftig werden wir noch stärker auf das Gamingsegment setzen und testen aktuell Banner im Fußballstadion, planen aber auch Aktionen in Jugendzentren oder auf Festivals.
Abgesehen davon, dass ich natürlich begeisterter Dachdecker bin, treibt mich an, die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, zu verbessern. Dabei geht es um Arbeitsschutz, aber auch um Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Wir haben gerade in den letzten Jahren viel erreicht. Die Politik hat uns als wichtigen Macher der Energiewende erkannt und hört uns zu. Auch das Bild in der Gesellschaft hat sich gewandelt: Die Wertschätzung fürs Dachdeckerhandwerk hat zugenommen. Das motiviert natürlich, mich weiter für die Belange unseres Handwerks einzusetzen.
Dirk Bollwerk ist seit 2017 Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V. (ZVDH). Der Dachdecker-, Klempner- und Zimmerermeister führt einen eigenen Dachdeckerbetrieb und ist auch über den Zentralverband hinaus engagiert, etwa als Vorsitzender des Vorstands der Lohnausgleichsklasse für das Dachdeckerhandwerk (SOKA DACH).
18. November 2025