Der von Ihnen verwendete Browser wird von der BG BAU nicht mehr unterstützt. Es kann daher auf der BG BAU Website zu Darstellungsfehlern kommen.
Es sind die Megathemen unserer Zeit, die das Handwerk umtreiben: Fachkräftesicherung, digitale und ökologische Transformation und die zwingend nötige Modernisierung unserer sozialen Sicherungssysteme, um sie zukunftssicher aufzustellen. An erster Stelle steht im Handwerk jedoch die Sicherung von Fachkräften, die die Betriebe nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft dringend brauchen, um erfolgreich am Markt tätig zu sein und vor allem um ihren Beitrag bei den anstehenden Zukunftsaufgaben beim Klimaschutz sowie der Energie- und Mobilitätswende leisten zu können. Für diese Transformationsprozesse ist das Handwerk unverzichtbar. Daher wird nicht allein das Handwerk, sondern die Politik und die Gesellschaft insgesamt alle Register ziehen müssen, um wieder mehr junge Menschen für eine berufliche Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. In der Bildungspolitik braucht es dringend eine Kehrtwende: Handwerklichen Berufen müssen die Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht werden, die ihnen mit Blick auf ihre zentrale Rolle für die Zukunft unseres Landes gebührt. Dafür fordert das Handwerk eine Bildungswende.
Von der Fachkräftesicherung hängt die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ab. Das wissen die Handwerksbetriebe, deren Ausbildungswille weiterhin ungebrochen ist. Junge Menschen auszubilden, ist die vielleicht wichtigste Maßnahme, um sich für die Zukunft zu rüsten. Zugleich müssen sich die Betriebe als attraktive Arbeitgeber positionieren. Dabei spielt der Faktor der Jobsicherheit sicherlich eine zentrale Rolle. Und gerade damit kann das Handwerk aktuell punkten: Wohl in kaum einem anderen Wirtschaftsbereich lassen sich derart viele sinnstiftende und zukunftssichere Jobs finden. Denn auch die akuten Krisen ändern nichts an der langfristig positiven Perspektive für das Handwerk. Mit Blick auf die Transformationsaufgaben ist in diesen ungewissen Zeiten eines sicher: die Arbeit wird für qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker in den kommenden Jahren nicht ausgehen.
Beim Arbeitsschutz geht es längst nicht mehr nur um die reine Gefahrenabwehr und darum, Risiken für die Sicherheit der Beschäftigten zu beseitigen. Der Fokus ist inzwischen vor allem auch darauf gerichtet, vorbeugend die Gesundheit zu bewahren und für gute und sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen – und dabei stets die Veränderungen der Arbeit selbst und des Arbeitsumfelds zu berücksichtigen. Der ZDH setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass bei allen Tätigkeiten im Betrieb immer auch prioritär Sicherheit und Gesundheit mitgedacht werden. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, unterstützen wir unter anderem den Deutschen Arbeitsschutzpreis – und freuen uns, dass unter den Preisträgern regelmäßig Handwerksbetriebe sind.
„Neue Besen kehren gut – doch die alten kennen die Ecken“ – im Handwerk wissen und schätzen die Betriebsinhaberinnen und -inhaber das, was in diesem Sprichwort zum Ausdruck gebracht wird. Daher tun sie viel dafür, dass ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis ins Rentenalter und darüber hinaus gesundheitlich fit und leistungsfähig bleiben. Die Palette von Maßnahmen in den Betrieben reicht von Bewegungs- über Entspannungs- bis hin zu Ernährungsangeboten.
„Beim Arbeitsschutz geht es längst nicht mehr nur um die reine Gefahrenabwehr und darum, Risiken für die Sicherheit der Beschäftigten zu beseitigen. Der Fokus ist inzwischen vor allem auch darauf gerichtet, vorbeugend die Gesundheit zu bewahren und für gute und sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen.“
Und auch die Digitalisierung wird inzwischen gesundheitsfördernd eingesetzt – etwa durch technische Hilfsmittel wie Hebebühnen, durch sogenannte Wearables, also mit Sensoren ausgestattete Arbeitskleidung, oder auch durch Exoskelette, eine Art „Überzieh-Roboter“, mit dem die Muskelkraft mechanisch verstärkt wird, was das Anheben und Halten von schweren Bauteilen erleichtert. All das trägt dazu bei, körperlich anstrengende Arbeiten für die Beschäftigten leichter zu machen. Bemerkenswert ist, dass die Betriebe all das leisten, obwohl sie in den meisten Fällen keine eigene Personalabteilung haben.
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sprichwörtlich das Herz unseres Familienbetriebs – ohne sie läuft nichts! Ihre Sicherheit zu gewährleisten, hat absolute Priorität. Ein Satz, der immer wieder in unseren Betriebsversammlungen wiederholt wird, macht es deutlich: Arbeitsschutz geht vor, auch vor der Erfüllung der Arbeitsaufgabe! Routine darf kein Grund für kleine oder große Unfälle sein.
Dachdeckerinnen und Dachdecker arbeiten im Freien und haben in heißen Sommern tatsächlich zunehmend mit UV-Strahlung, Hitzebelastung und einer erhöhten Konzentration von Schadstoffen – etwa Sommersmog oder Ozon – zu kämpfen. Der Schutz des Teams vor diesen schädigenden Einflüssen steht daher an oberster Stelle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden daher regelmäßig für die Risiken sensibilisiert, informiert und hinsichtlich Vorsorgemaßnahmen geschult. Sonnenschutzcreme, Sonnenbrillen und Sonnenschutzkappen gehören zur Standardausrüstung. Dazu gehören dann auch die Hinweise, dass Kolleginnen und Kollegen gegenseitig auf sich achten und genug trinken. Im Sommer wird auch Wasser gestellt. Als Betriebsinhaber sollte man natürlich dafür Sorge tragen, dass es ausreichend Flüssigkeit auf der Baustelle gibt, und man sollte, soweit es möglich ist, versuchen, die Arbeitszeiten so zu organisieren, dass vor allem die kühleren Tageszeiten genutzt werden.
5. September 2023