Sicher arbeiten

Gut vorbereitet durch die Hitze

Seit Jahren werden die Sommer immer heißer. Das ist keine gute Nachricht. Vor allem für jene nicht, die das ganze Jahr draußen arbeiten. Weil Hitze die Gesundheit stresst, braucht es eine gute Vorbereitung, um gesund durch die heiße Zeit zu kommen.

Wer im Freien arbeitet, macht das bei jedem Wetter – auch während der zunehmenden Hitzeperioden. Hohe Temperaturen wirken sich auf die Leistungsfähigkeit aus und belasten den Kreislauf. Der Körper benötigt zudem mehrere Tage, um sich auf die erhöhten Temperaturen einzustellen und sich anzupassen – Stichwort Akklimatisierung.

Im Sommer kommt es deshalb immer wieder zu hitzebedingten Stressreaktionen. Und das Risiko für akute Hitzeerkrankungen steigt, insbesondere wenn Beschäftigte körperlich schwer arbeiten, zu wenig trinken oder gesundheitlich angeschlagen sind. Im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag kommen.
 

Frühzeitig Maßnahmen ergreifen

Unternehmen sind für den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig. Deshalb gehören in die Gefährdungsbeurteilung auch die Belastung durch Extremwetter und notwendige Schutzmaßnahmen. Im Rahmen der jährlichen Unterweisung – am besten vor der ersten Hitzewelle – müssen Beschäftigte aufgeklärt werden, wie sie Hitzeerkrankungen vermeiden und erkennen können und wie sie im Ernstfall sich selbst und anderen helfen.
 

Ein Hitzeschutzprogramm für Ihren Betrieb

Um einer Hitzeerkrankung vorzubeugen, sollten Beschäftigte von ihren Betrieben die Möglichkeit erhalten, die eigene Arbeitsintensität an die Gegebenheiten anzupassen.

Ein Bauarbeiter arbeitet auf einer Baustelle und ist durch die Sonneneinstrahlung und Hitze erschöpft.
Bild: Photographee.eu - stock.adobe.com

Was können Unternehmen tun?

Schützen Sie Ihre Beschäftigten vor äußerer Wärmeeinwirkung mit

  • Schattenspendern wie Wetterschutzzelten oder Sonnensegeln.
  • Ventilatoren für eine zusätzliche Luftbewegung.
  • klimatisierten Baumaschinen und Fahrzeugen.

Ermöglichen Sie Ihren Beschäftigten

  • die Arbeitszeit in die kühleren Morgen- oder späten Nachmittagsstunden zu verlagern.
  • zusätzliche (technische) Wärmequellen zu vermeiden oder zu reduzieren.
  • Arbeiten, zum Beispiel an Fassaden, nach dem Stand der Sonne auszurichten.
  • die Arbeitsschwere und das Arbeitspensum zu verringern
  • wenn möglich, zwischendurch kalt zu duschen.
  • zusätzliche regelmäßige (Trink-)Pausen im Schatten zu machen.

Stellen Sie Ihren Beschäftigten außerdem Kühlkleidung und ausreichend Getränke (Wasser oder Tee) zur Verfügung.
 

Erste Hilfe im Ernstfall

Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle am Arbeitsplatz aufmerksam auf ihre Kolleginnen und Kollegen achten und im Notfall wissen, was zu tun ist. So ist beispielsweise bei einem Hitzschlag sofort für Kühlung bei den Betroffenen zu sorgen – sei es durch Wasser, nasse Tücher oder das Öffnen schwerer Kleidung. Außerdem sollte so schnell wie möglich der Rettungsdienst alarmiert werden.

Tipp: Unter www.bgbau.de/sonne-hitze gibt es eine Unterweisungshilfe und eine Erste-Hilfe-Karte im praktischen Postkartenformat, die die Anzeichen akuter Hitzeerkrankungen sowie rettende Sofortmaßnahmen zusammenfasst.

Illustration eines Lautsprechers mit Briefen.
Bild: Julien Eichinger - stock.adobe.com

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Vorhersagen im Blick behalten

Wie sich Hitze auswirkt, zeigt nicht allein der Blick aufs Thermometer. Neben der Temperatur müssen weitere Faktoren wie die Luftfeuchtigkeit, die Luftgeschwindigkeit, die Arbeitsbelastung oder wärmeisolierende Arbeits- oder Schutzkleidung betrachtet werden.

Tipp: Die Wettervorhersagen informieren zu anstehenden Hitzewellen und geben Verhaltenshinweise. Außerdem können die Plattform Heat-Shield oder die ClimApp helfen, um die Belastung für die Beschäftigten einzuschätzen und die Arbeit entsprechend zu planen. Sie liefern eine Hitzestressprognose und das Hitzestressrisiko sowie Schutzhinweise für den jeweiligen Standort.

Weitere Informationen:
www.bgbau.de/sonne-hitze
 

Arbeitsschutzprämie Kühlkleidung

Der Körper braucht die richtige „Betriebstemperatur“, um zu funktionieren. Bei Hitze und körperlicher Arbeit kann Kühlkleidung helfen, die Körpertemperatur zu regulieren. Es gibt kühlende Westen, Halstücher oder Einsätze für Schutzhelme. Die BG BAU fördert die Anschaffung von Kühlkleidung und erstattet 50 Prozent der Kosten.

www.bgbau.de/uv-praemien


Tipp: Achten Sie darauf, dass die Kühlkleidung zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) passt. Sie darf die Schutzfunktion der PSA nicht beeinträchtigen. Beziehen Sie bei der Auswahl außerdem Ihre Beschäftigten ein. Das sorgt dafür, dass die Kleidung später auch wirklich getragen wird. Beachten Sie: Die Kühlkleidung als persönliche Maßnahme ergänzt lediglich die technischen und organisatorischen Maßnahmen.

5. September 2023

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