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Seit 19 Jahren folgt Sonja Werner der Leitlinie: „Damit es leichter geht“. Die Diplom-Sportwissenschaftlerin hat dabei Arbeitsprozesse in Unternehmen im Blick, bei denen körperlich schwer gearbeitet wird – ob auf Baustellen oder in der Gebäudereinigung. Solche Tätigkeiten gestaltet Sonja Werner ergonomischer und berät Unternehmen dabei, mit welchen Hilfsmitteln sie ihre Beschäftigten entlasten können. Dabei geht es insbesondere um das Tragen von schweren Lasten, aber auch um alle Tätigkeiten, die etwa im Knien, über Kopf oder bei anderen strapazierenden Körperhaltungen erfolgen.
Ob beim Fliesenlegen, Eisenflechten oder Reinigen – belastende Arbeits- und Körperhaltungen lassen sich oft reduzieren. „Für Unternehmen sind Investitionen in technische Maßnahmen der erfolgreichste Weg zu mehr Gesundheit und Wirtschaftlichkeit“, sagt Sonja Werner. Was sich hierfür, entsprechend strenger Kriterien, bewährt, listet eine Webseite der BG BAU zu ergonomischen Lösungen auf. Bis Sonja Werner Produkte in dieses von ihr betreute Portal einpflegt, durchlaufen sie einen langen Prozess und müssen vor allem erst einmal entdeckt werden: Die Ergonomie-Expertin besucht regelmäßig Fachmessen und hält Kontakt zu Herstellerfirmen und Erfinderinnen und Erfindern, um ergonomische Innovationen aufzuspüren. Was ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen vielversprechend erscheint, testet das Team auf Praxistauglichkeit und prüft dabei die ausgelobten Entlastungseffekte.
„Das entlastet alle – aber insbesondere Profis, die oft stundenlang damit arbeiten.“
Teils müssen Produkte auch noch „nachgebessert“ werden, um als ergonomische Lösung ausgewiesen zu werden. Bei Eisenbindegeräten war das etwa der Fall. Ihr Eigengewicht reduzierte sich zuletzt auf drei Kilogramm. „Das entlastet alle – aber insbesondere Profis, die oft stundenlang damit arbeiten“, sagt Sonja Werner. Auch bewährte Produkte behält das Ergonomie-Team weiter im Blick, wie zuletzt Fliesenlegertische: Sie entlasten durch eine anpassbare Arbeitshöhe. Einer aktuellen Studie der TU Dresden zufolge wären sie bei einer Neigung der Arbeitsfläche um sechs Prozent noch ergonomischer, da sich dann kraftsparender arbeiten ließe. Auf Lösungen wie diese wird Sonja Werner weiterhin ein Auge haben.
9. Januar 2024