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Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sind computergenerierte Wirklichkeiten. Der Schlüssel, um in diese Welten einzutauchen, sind die sogenannten VR-Brillen. Ihre Displays ermöglichen einen 360-Grad-Rundumblick und verschaffen den Nutzerinnen und Nutzern das Gefühl, sich mitten in der erfundenen Welt zu befinden. Wie die Datenbrillen auf Baustellen sinnvoll eingesetzt werden können, zeigen einige neue Projekte.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des BIBA (Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen) haben mit weiteren Beteiligten im Projekt KlimAR ein Assistenzsystem für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik entwickelt. Der Handwerksbetrieb kopiert den Plan (CAD-Plan) eines Gebäudes auf eine AR-Brille. Im Gebäude setzen Technikerinnen und Techniker die Brille auf. Diese scannt die Räumlichkeiten und gleicht sie mit dem Plan ab. Über die Brille werden alle Schächte, Auslässe und Einbauten optisch maßstabsgetreu auf Decken, Fußböden oder Wände projiziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen direkt alle technischen Anlagen und wissen, wo sie ansetzen müssen. Alle Daten können korrigiert, ergänzt und wieder in den ursprünglichen Plan zurückgespielt werden.
...eigentlich...
Eine interaktive, virtuelle Welt.
Eine reale Welt, die durch virtuelle Elemente ergänzt wird (auch Mixed Reality).
Ein Projekt des Lehrstuhls für Fördertechnik, Materialfluss und Logistik der TU München mit weiteren Beteiligten macht die VR-Technologie für das Fahren von Baumaschinen nutzbar. Das „Fahrerleitsystem 4.0“ blendet einer Fahrerin oder einem Fahrer einer Baumaschine das komplette Geländemodell auf einer Datenbrille ein. Alle relevanten Baustelleninformationen sind auf einen Blick verfügbar, auch Gefährdungszonen. Das vermeidet Fehler wie unnötige Abgrabungen. Baggerfahrerinnen und Baggerfahrer sehen beim Ausheben einer Grube direkt, wie tief und wie weit sie graben dürfen. Das Projekt hat im vergangenen Jahr den bauma-Innovationspreis gewonnen.
Das Projekt „VR-Baustelle“ der BG BAU widmet sich der Sicherheit auf Baustellen: Nutzerinnen und Nutzer erleben mit einer VR-Brille Gefahrensituationen wie Abstürze oder fallende Gegenstände und trainieren den Umgang mit ihnen. Auf einer Rohbaustelle müssen in 19 verschiedenen Situationen Unfallgefahren erkannt und entschärft werden. So gilt es, mit Helm, Gehörschutz, Brille und Handschuhen die richtige Ausrüstung zu verwenden und die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA) richtig anzulegen, wenn diese in der Höhe unerlässlich ist. Absturzkanten, eine Bodenöffnung und das Gerüst müssen gesichert sowie eine Kreissäge korrekt bedient werden. Der Effekt: Die Nutzerinnen und Nutzer schulen ihren Blick für Gefahrensituationen und behalten das Erlernte besser im Gedächtnis. Das macht Prävention zu einem positiven Lernerlebnis.
Weitere Informationen
KlimAR
Technische Universität München
9. Januar 2024