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In den letzten zwei Jahrzehnten hat die digitale Technologie viele Aspekte des Lebens gesellschaftlich wie privat maßgeblich verändert. Auch der Arbeitsschutz wird sich durch den Einsatz digitaler Technologien – vor allem künstlicher Intelligenz (KI) – spürbar verändern. Denn KI-Lösungen beherrschen viele der Disziplinen, auf die es beim Arbeitsschutz ankommt: etwa das Sammeln und Auswerten von großen Datenmengen oder auch das Überwachen von Prozessen und Anlagen und einiges mehr. Schon heute sind KI-Anwendungen in der Lage, Bildinhalte zu erkennen, darin enthaltene Informationen zu verarbeiten und zweckorientiert zu bewerten. Selbst bei Bewegtbildern ist das bereits möglich.
In den USA wie auch in asiatischen Ländern werden zunehmend KI-gestützte Kamerasysteme für Baustellen entwickelt und dort eingesetzt, um unter anderem
Im Ernstfall lösen die KI-gesteuerten Systeme Alarm aus oder können auch vorausschauende Gefährdungsbeurteilungen erstellen. Das alles ist möglich durch die Kombination von Kamerasystemen mit KI-Anwendungen wie Mustererkennung, maschinellem Lernen und weiteren Technologien.
Eine solche Anwendung mit großem Potenzial für die Sicherheit auf Baustellen sind Assistenzsysteme mit kamerabasierter Personenerkennung. Kameras und Sensoren an Baumaschinen wie Baggern, Radladern und Gabelstaplern erkennen und klassifizieren basierend auf künstlicher Intelligenz verschiedenste Objekte und Personen und warnen die Fahrerin beziehungsweise den Fahrer der Maschine mit optischen und akustischen Signalen, falls ein Zusammenstoß droht.
Die KI wertet die Kamerabilder in Echtzeit aus und lokalisiert Personen in jeder Körperhaltung, warnt aber nur dann, wenn sich die Personen im Gefahrenbereich aufhalten. Aktive Assistenzsysteme gehen einen Schritt weiter und agieren auch unabhängig von der Reaktion des Menschen. Droht eine Kollision, aktiviert die KI den Bremsassistenten, der die Geschwindigkeit augenblicklich, falls nötig, bis zum Stillstand reduziert.
Die KI-gestützte kamerabasierte Personenerkennung führt zur intensiven Verarbeitung von Informationen, die sich auf identifizierte oder identifizierbare Personen beziehen. Völlig berechtigt stellt sich die Frage nach der Einhaltung des Datenschutzes. Auch wenn die aufgezeichneten Bilder dieser Personen dann sofort durch Software unkenntlich gemacht werden, bietet das keine hundertprozentige Sicherheit vor Datenmissbrauch, da wiederum KI-Algorithmen zunehmend fähig sind, aus verfremdeten Daten Rückschlüsse auf die Identität der Abgebildeten zu ermitteln. Zudem lassen sich auch die Standorte und Bewegungen von verpixelten Personen relativ einfach über das Smartphone oder die Smartwatch tracken. Für KI-Anwendungen kämen hierfür rechtliche und technische Lösungen infrage, wie sie sich schon seit Längerem für die datenschutzgerechte Erhebung der Lkw-Maut bewährt haben.
Die BG BAU unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen und fördert die Anschaffung von Kameras mit KI-gestützter Personenerkennung, die datenschutzkonform arbeiten:
9. April 2024